Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf veranstaltete unter Federführung des Ambulanzzentrums, Bereich Infektiologie, ein HIV-Hepatitis-Forum, in dem einerseits die Therapieoptionen und möglichen Therapiestrategien erörtert und andrerseits die kulturellen Einflüsse auf die Häufigkeit der Krankheit betrachtet werden sollten. Namhafte Vertreter aus Universitäten und Kliniken stellten die Thematik aus medizinischer Sicht dar (Prof. Dr. Alexander Krämer, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Universität Bielefeld; Prof. Dr. Jürgen Rockstroh, Universitätsklinikum Bonn Medizinische Klinik und Poliklinik I; Prof. Dr. Jörg Petersen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf I. Medizinische Klinik; Prof. Dr. Hans-Jürgen Stellbrink, Infektionsmedizinisches Zentrum Hamburg; PD Dr. Jan van Lunzen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Ambulanzzentrum des UKE Bereich Infektiologie; Dr. Albrecht Stoehr, ifi – Institut für Interdisziplinäre Medizin; Dr. Olaf Degen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Ambulanzzentrum des UKE Bereich Infektiologie)Herr Ayatollah S. A. Hosseini Ghaemmaghami, Leiter und Imam des Islamischen Zentrum Hammburg war als Referent eingeladen, um über den Zugang zur medizinischen Versorgung und Umgang mit Infektionskrankheiten im Islam zu sprechen.In seinem Referat erinnerte Herr Ayatollah Ghaemmaghami daran, dass das Thema von Religion und Medizin der Mensch ist, die Religion spricht vom Menschen und setzt sich seine geistige und spirituelle Vervollkommnung zum Ziel, und auch die Medizin sieht im Menschen ihr grundlegendes Thema und verfolgt den Zweck, die Gesundheit des Menschen zu sichern.Sauberkeit und Reinheit sowie Fernhaltung und Vermeidung von Verschmutzung gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Gesundheit des menschlichen Körpers und des Schutzes seiner Immunität gegen Krankheiten. Jeder islamische Gottesdienst ist auf die eine oder andere Weise mit Sauberkeit und Reinigung verbunden, und Reinheit und Sauberkeit sind die Einleitung und wichtigste notwendige Voraussetzung dieser Gottesdienste, beispielsweise der Pilgerfahrt oder der täglichen rituellen Gebete.So sagte Prophet Muhammad (s.a.s.) zu den einzelnen Menschen: „Dein Körper hat ein Recht, und du bist gegenüber diesem Recht verantwortlich!“„Das Recht des Körpers“, von dem der Prophet (s.a.s.) spricht, ist das „Recht auf Gesundheit“, und die Verantwortung des Menschen gegenüber diesem Recht besteht im Schutz und der Bewahrung der Gesundheit, d. h. der Berücksichtigung von Hygiene und Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheiten und Schädigungen jeglicher Art. Erkrankt ein Mensch, muss er sich ernsthaft für seine Genesung einsetzen.Wenn man sich ein wenig mit islamischen heiligen Quellen beschäftigt, wird man nicht daran zweifeln, dass jeder Muslim verpflichtet ist, von allen seinen Möglichkeiten und Kapazitäten für die Krankheitsvorsorge und die Berücksichtigung der Hygiene Gebrauch zu machen, und wenn erste Krankheitssymptome erscheinen, soll er sich ernsthaft um Heilung bemühen. Niemand darf dieses „Recht auf Gesundheit und ein gesundes Leben“ vernachlässigen und gleichgültig damit umgehen. Jede Schwäche, Unaufmerksamkeit und Duldsamkeit, die dem Menschen Schaden zufügt und seine Gesundheit stört, ist eine Undankbarkeit gegenüber den dem Menschen zur Verfügung gestellten Gnaden Gottes, und das ist eine Sünde.Herr Ayatollah Ghaemmaghami wies auf die Wichtigkeit derartiger Veranstaltungen hin und versicherte seine Zusammenarbeit in weiteren Projekten dieser Art.