Am 10. Juni 07 besuchte der Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg, Ayatollah Seyyed Abbas Hosseini Ghaemmaghami, die Eröffnung des Gemeindezentrums der jüdischen Gemeinde Hamburg in der ehemaligen Talmud-Tora-Realschule.
In den Grußworten wurde u. a. mehr Sensibilität für die Anhänger aller Religionen angemahnt, wobei die Situation der Muslime besonders hervorgehoben wurde. Im Zusammenhang mit dem Karikaturenstreit wurde gesagt, dass nicht alles, was erlaubt, moralisch auch vertretbar sei, und das Recht auf Menschenwürde überall und für jeden gelte.
Dieses Zusammentreffen nutzten viele Gäste, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Ayatollah Ghaemmaghami führte einen regen Gedankenaustausch mit einigen Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde, Herrn Y. BenYaakov, Botschafter a. D., sowie Mitgliedern der Hamburger Bürgerschaft.
Mit der Unterzeichnung des Staatsvertrages zwischen der Jüdischen Gemeinde in Hamburg und der Stadt Hamburg und der Rückgabe des Ge-bäudes der Talmud-Tora-Realschule an die Jüdische Gemeinde erfolgt eine Anknüpfung an die Geschichte. Die Hansestadt Hamburg hatte sich finanziell an der Sanierung und Mo-dernisierung des Gebäudes beteiligt. Gemäß dem am 29.06.2007 ge-schlossenen Staatsvertrag zwischen der Hansestadt Hamburg und der jü-dischen Gemeinde belaufen sich die staatlichen Zuwendungen an die Ge-meinde künftig auf € 850.000,-nachdem in der Vergangenheit jähr-lich € 350.000,- gezahlt worden waren.
Nach zweijähriger Pause wurde auch die Joseph-Carlebach-Grundschule wieder eröffnet, in der 12 Vorschul-kinder und Erstklässler gemeinsam unterrichtet werden.
Die jüdische Gemeinde Hamburg hat ca. 3.500 Mitglieder; nach Angaben des Landesrabbiners sind viele von ihnen Einwanderer aus den früheren Sowjetrepubliken.